Lesen und Werte

Projektbeschreibung

Literatur bietet sich in außerordentlichem Maße für Wertebildung an. Je nach Erzählperspektive ermöglicht es dem/r Leser/in, andere Perspektiven einzunehmen, in potenziell neue Gefühlswelten einzutauchen oder sich selbst in Protagonisten wiederzufinden. Die Entwicklung von Figuren und die intensive Auseinandersetzung mit Charakteren bietet die Chance, deren Werte zu reflektieren, zu hinterfragen und gegebenenfalls für sich als wichtig zu erkennen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren Literatur als Simulationsraum bzw. Gegenentwurf zur Wirklichkeit und damit als Möglichkeit der individuellen und kulturellen Identitätsfindung, indem sie eigene Einstellungen, Verhaltensweisen und Wertvorstellungen diskutieren und sich mit Grundfragen menschlicher Existenz auseinandersetzen.

Fast jede Geschichte, ob als illustriertes Kinderbuch oder als komplexer Roman, bietet diese Anknüpfungspunkte. Das Portal #lesen.bayern bietet einen umfangreichen Fundus an interessanten Büchern für alle Jahrgangsstufen: Über einen Filter mit verschiedenen Optionen (Gattung, Fach, fächerübergreifende Ziele, Jahrgangsstufe, Eignung Klassenlektüre, Eignung Vorlesen) kommt man schnell zu passenden Ergebnissen.

Exemplarisch ist hier ein Beispiel für die Oberstufe vorgestellt, zu dem didaktische Hinweise im Anhang zu finden sind. Es handelt sich um „Gruber geht“ von Doris Knecht, eine Lektüre für die gymnasiale Oberstufe. Der Text ist wegen des extremen, sich aber wandelnden Hauptcharakters für junge Erwachsene interessant. An Gruber wird geradezu exemplarisch eine Läuterung vorgeführt, in seinem Verhalten anderen und sich selbst gegenüber und in seinen Haltungen. Gängige Wertvollstellungen, Grubers Wandlungsprozess und die Entwicklung von Werten lassen sich mit diesem Buch diskutieren.