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Scenes of Migration: Politisches Theater und Freundschaft

Projektbeschreibung

Schüler*innen aus Südafrika und Deutschland erschaffen im gemeinsamen Theaterspielen eine gemeinsame Perspektive auf ihr Leben im globalen Kontext und präsentieren diese der Öffentlichkeit.  Dabei steht nicht die erzielte Produktion im Vordergrund, sondern die Gemeinsamkeit ihrer Erschaffung, die Begegnung auf Augenhöhe, Einfühlung in die Perspektive des Anderen, Überwindung von Unterschieden durch gemeinsames Agieren, Reflexion der eigenen Situation und eigener Vorurteile, besonders aber Toleranz und das Erkennen von globalen Zusammenhängen. Für das Publikum der Aufführungen birgt die Betrachtung z.B. des Themas „Xenophobia“ aus Nord- und Südperspektive in einem Stück viele ungewöhnliche und Augen öffnende Momente. U.a. zeigt sich, dass Flucht eine globale Herausforderung ist und viele fremdenfeindliche Äußerungen erschreckend „austauschbar“, „international“ und „zutiefst menschlich“ sind.

Das Projekt ist ein sehr großes für Schülerinnen und Schüler mit Mut, Kreativität und Offenheit. Insgesamt ist es ein kostspieliges Unternehmen: Für die Schülerinnen und Schüler ca. 800 € für den Outgoing und ca. 400 € für den Incoming. Gesamte Projektkosten pro Austausch ca. 15.000 – 30.000 €. Allerdings wird das Projekt unterstützt durch das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit, Engagement global, die Bayerische Staatskanzlei, brigde-it e.V. u.v.m. Natürlich ist es auch möglich, ähnliche Projekte in kleinerem Rahmen durchzuführen.

Im Folgenden wird beschrieben, was in zwei Beispieljahren gemacht wurde.

2017: Zwei Länder – ein gemeinsames Thema: „Xenophobia“. Im April 2017 spielten 30 südafrikanische und deutsche Schüler*innen in Stellenbosch (Südafrika) zusammen 14 Tage lang Theater. Unter Anleitung professioneller Theater- und Tanzlehrer*innen entstand ein Stück über „Flucht und Fremdenhass“, das auf Biografien somalischer und südafrikanischer Flüchtlinge basiert und abschließend dem südafrikanischen Publikum präsentiert wurde (https://theater.carl-orff-gym.de/?page_id=6726 ). Die Jugendlichen lebten zwei Wochen lang zusammen, teilten Schlafzimmer und Mahlzeiten, machten gemeinsame Exkursionen und lernten sich und die Kultur des Anderen dabei intensiv kennen (zum Zusammenleben und den gemeinsamen Unternehmungen siehe: theater.carl-orffgym.de ).
Die gemeinsame Theaterleidenschaft als Fundament einer Freundschaft: Diesen Austausch zweier Schulen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch beide in ihrer Ausbildung einen Schwerpunkt auf ästhetische Erziehung legen, gibt es nun schon seit neun Jahren, er gewann mehrere Bundespreise (vgl. theater.carl-orff-gym.de ) und zählt zu den ältesten im Eine-Welt-Kontext bekannten Nord-Süd-Freundschaften. Bereits sechsmal besuchten sich wechselseitig Theaterschüler*innen. Dabei geschah ein enormes Maß an interkulturellem Lernen, an Wissensgewinn über andere Kulturen und vor allem eine Stärkung eigener Sozialkompetenzen. Die eigene Lebenssituation wird reflektiert, die eigene Welt kritisch hinterfragt. So werden die Jugendlichen zu empathischen, gebildeten Akteuren einer zunehmend nur noch global zu verstehenden und gestaltenden Welt.
 
2018: Von der Bühne in die Öffentlichkeit. Im Juli 2018 gab es dann ein gemeinsames, zweiwöchiges Theatercamp in Oberschleißheim. Wieder nahmen 22 Jugendliche sowie professionelle Theater- und Tanzlehrer*innen beider Länder teil. Das gemeinsam erarbeitete Stück wurde perfektioniert und in Schulen sowie im Münchner Volkstheater gezeigt. Der Verein bridge-it e.V. lud das Stück in Berliner Jugendclubs ein. Den Abschluss bildete eine als Demonstration angemeldete Aufführung auf dem Alexanderplatz.

 

Weitere Informationen und Links

Chronologische Aufbereitung des Austausches mit Fotos, Videoaufnahmen, Tagebucheinträgen der Teilnehmer*innen u.v.m. https://theater.carl-orff-gym.de/?page_id=943 

Außerdem: Interviews mit Schülerinnen und Schülern, das Presseecho im BR, Auszeichnung mit bundesweiten Preisen, ein Projekt mit erwachsenen Menschen mit Behinderung, ein Projekt mit jungen Geflüchteten und ein Kindersoldatenprojekt der Mittelstufengruppe.

 

Kategorie

  • Projekt
  • Schulentwicklung

Schularten

  • Gymnasium

Jahrgangsstufen

10 bis 12

Werte und Tugenden

  • Gerechtigkeit
  • Gleichheit
  • Respekt
  • Friede
  • Freiheit
  • Solidarität
  • Würde
  • Ästhetik/Schönheit
  • Toleranz

FÜZ

  • Werteerziehung
  • Politische Bildung
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)
  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Interkulturelle Bildung
  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen
  • Sprachliche Bildung

Kontakt

Eersterivier Secondary School (South Africa) und Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim Münchner Ring 6 85716 Unterschleißheim www.carl-orff-gym.de  
 
Michael Blum und Stefanie Höcherl Dienstl.: michael.blum@carl-orff-gym.de  privat: bluemiblum@gmail.com  Dienstl.: 089 31 00 95 404